Der Frühsommer ist nun wirklich alles andere beständig.
Ständig wechseln die kurzen Schönwetterphasen mit heftigen Regengüssen und Gewittern.
Für heute war schönes Wetter vorhergesagt mit typischer Gewitterbildung im Laufe des Nachmittags, weshalb wir uns für eine mittelschwere Wanderung auf das Gründegg 2168 m am Ende des Ellmautales, dem größten Seitental des Großarltals, entschieden haben.
Anfahrt in das Ellmautal von Großarl
Das Ellmautal ist das größte Seitental des Großarltals. Wir erreichen das Ellmautal über das Großarltal. Am Marktplatz von Großarl führt eine Bergstraße an der Kirche und am Hotel “Alte Post“ hinein in das Ellmautal.
Wir folgten der Straße Richtung Osten, ca. 5 km bis an das Talende. Dort befindet sich der gut ausgeschilderte kostenlose Wanderparkplatz Grundlehen. Dieser ist auch mit dem Wandertaxi oder dem Wanderbus erreichbar.
Bereits hier am Parkplatz wurden wir von herrlich bunten Blumenwiesen empfangen, die einen wunderschönen Kontrast zum weiß blauen Himmel bildenden. Dieser Anblick machte Lust auf mehr.
Aufstieg zur Weißalm auf 1724 m
Wir ließen unser Auto am Wanderparkplatz Grundlehen stehen und wanderten den Schotterweg entlang über eine Brücke bis zur ersten Beschilderung.
Wir entschiedenen uns für den kürzeren und direkteren Aufstieg über einen Steig hinauf zur Weißalm auf 1724 m. Durch ein Holzportal hindurch wanderten wir einen Steig durch den dichten Bergwald hinauf bis zur Weißalm auf 1724 m.
Der Steig ist am Anfang relativ steil, weshalb wir sehr schnell an Höhe gewannen, dieser wird aber im Laufe der Wanderung flacher.
In Kehren folgten wir dem Steig weiter bis sich der Wald lichtete und wir zu einer Gabelung gelangten.
Dort folgten wir dem Wanderweg 61 weiter bis zur Weißalm und nicht dem Weg 62 hinauf zum Gründegg.
Von hier waren es noch ca. 30 Minuten bis zur Weißalm. Überall aus den Wiesen sickerte das Wasser und bündelte sich zu kleinen Rinnsalen, die sich am Weg entlang den Weg hinab in das Tal suchten.
Vorbei an blühenden Wiesen und Unmengen an Sauerampfer erhaschten wir einen ersten Blick hinunter in das Ellmautal und Großarltal und ihren gegenüberliegenden Gipfeln.
Wir wanderten immer weiter bergauf bis wir schließlich unter 2 Tannen hindurch auf das Gelände der Weißalm auf 1724 m gelangten.
Unser Blick vorbei an der Weißalm richtete sich hinüber zu den Radstätter Tauern, mit ihren noch schneebedeckten Gipfeln.
Die Luft war feucht und gewitterträchtig und wir konnten zu sehen wie die feuchte Luft an den Berghängen emporstieg und sich schließlich zu imposanten Wolken formte.
Ein Wärmegewitter wird wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen dachten wir uns.
Wir entschlossen uns daher, sofort weiter hinüber zur Ellmaualm auf 1794 m zu wandern.
Aufstieg auf das Gründegg 2168 m
Der Steig querte nun auf ungefähr derselben Höhe hinüber zur Ellmaualm auf 1794 m.
Auch diese liesen wir hinter uns und machten uns auf direktem Wege hinauf zum Sattel.
Über eine angenehme und nicht zu steile Steigung gewannen wir weiter schnell an Höhe.
Vorbei ging es nun an Wiesen und Latschen hinauf bis zum einem Weidezaun, an dem wir einen breiten Grat erreichten.
Hier trafen wir auf den Ellmautal-Höhenweg. Dort oben genossen wir schon einen wunderschönen Blick auf die umliegenden Gipfel des Tennengebirges, des Großarltals und der Radstätter Tauern.
Es waren noch ca. 30 Minuten bis hinauf zum Gipfelkreuz des Gründegg auf 2168 Metern.
Der Ellmautal Höhenweg führte über einen breiten Bergrücken, mäßig steil hinauf und wir hatten die Möglichkeit die grandiose Bergkulisse der Radstätter Tauern mit ihren schneebedeckten Gipfeln zu bewundern.
Einzig die immer grauer werdenden Wolken trübten unseren Blick. Irgendwie zogen sich diese letzten 30 Minuten hinauf zum Gipfel des Gründegg wie Kaugummi und das sichtbare Gipfelkreuz kam und kam einfach nicht näher.
Auf dem Gipfel des Gründegg 2168 m
Vorbei an einer kleinen Kuppe erreichten wir schließlich das Gipfelkreuz des Gründegg auf 2168 m.
Wir waren alleine am Gipfelkreuz und hatten die Möglichkeit, schöne Panoramafotos zu machen.
Die Radstätter Tauern liegen zum Greifen nahe und der wunderbare Panoramablick reichte hinüber zum Graukogel, Gamskarkogel, Frauenkogel, das Fulseck, den Schuhflicker und die Höllwand.
Alleine hier oben auf dem Gipfel empfanden wir wahre Glücksgefühle und bewunderten die Schönheit der Bergwelt.
Nur die immer dunkler werdenden Wolken verhießen nichts Gutes.
Wir wären gerne noch länger auf dem Gipfel des Gründegg geblieben, aber wir entschlossen uns nun an den Abstieg zu machen, über denselben Weg auf dem wir gekommen waren.
Abstieg zur Ellmaualm und Weißalm
Wir stiegen zuerst über den Ellmautal Höhenweg den Bergrücken hinab, bis zu dem Sattel auf dem es hinunter zur Ellmaualm ging.
Kurz oberhalb der Ellmaualm steht eine sehr alte und verwitterte Zirbe.
Diese Zirbe hat wohl einen unglaublichen Lebenswillen, denn sie steht auf einem Felsen und zieht sich das Wasser über meterlange Wurzeln aus den Wiesen.
Ihr wurde sogar ein Gedicht gewidmet, nach zu lesen auf http://www.grossarltal.info/blog/2014/10/08/sn-fotoblog/.
An der Ellmaualm nahmen wir den Steig hinüber zur Weißalm und hörten bereits das erste dumpfe Grollen hinter dem Draugstein.
Wir legten einen Zahn zu und kurz vor der Ellmaualm fielen die ersten dicken Regentropfen.
Kurze Zeit später schüttete es wie aus Kübeln und 2 x donnerte es gewaltig.
Somit hatten wir Zeit uns das innere der Weißalm genauer an zu sehen, was wir bei gutem Wetter wohl übersehen hätten.
Im inneren der urigen Weißalm befinden sich viele typische Werkzeuge und Utensilien der Bergbauern aus früheren Zeiten.
Abstieg oder weiter zur Loosbühelalm?
So schnell wie sich das Wärmegewitter entwickelte, so schnell war es auch wieder abgezogen. Die Luft dämpfte aber erst nun so richtig auf.
Ein weiteres Wärmegewitter war daher sehr wahrscheinlich. Somit standen wir nun vor der Frage steigen wir über den nun sehr rutschigen Steig direkt ab zum Parkplatz Grundlehen oder nehmen wir den wesentlichen längeren Weg hinüber zur Loosbühelalm wo wir uns dann ggf. nochmals unterstellen konnten.
Wir entschieden uns für die Loosbühelalm und bereits nach 2/3 des Weges begann es nochmals zu gewittern und der Regen prasselte auf uns nieder.
Durchnässt erreichten wir die Loosbühelalm und 10 Minuten später war der Spuk auch schon wieder vorbei, die Wolken verzogen sich und die Sonne schien alles wäre nichts gewesen.
Wir folgten der breiten Forststraße hinab zum Parkplatz Grundlehen und kürzten den Weg immer wieder durch den beschilderten Steig ab.
Oberhalb des Parkplatzes Grundlehen zeigte die Natur nochmal ihre volle Blütenpracht. Angekommen am Parkplatz resümierten wir „Gipfelglück am Gründegg“.
Bis zum nächsten Wandertipp, habe die Ehre euer FrankenLandler.
Kurzübersicht der Tour
Tourenkategorie: Wandern, Rundwanderung, Gipfelwanderung
Region: Alpen, Österreich, Salzburger Land, Großarltal, Ellmautal
Ort: Großarl
Gehzeit (Hin & Rück): ca. 4 - 5 Stunden
Höhendifferenz Ziel: 957 Hm
Weglänge Gesamt: 11,8 Km
Ausgangspunkt: Parkplatz Grund am Ende des Ellmautal
Schwierigkeit: mittel, Trittsicherheit ja, Schwindelfreiheit nein
Für Familien geeignet: Ja
Einkehrmöglichkeit: Weißalm, Ellmaualm, Loosbühelalm