„Heimat. Das ist beim Bergsteigen jene Gegend, in der man sämtliche Wege auswendig kennt. In der man weiß, wie viele Schritte es noch bis zum Gipfel sind und wann man die Füße über Wurzeln heben muss. Im Winter weiß man, welche Hänge man bei Lawinengefahr besser meiden sollte, weil sich der Untergrund durch die vielen Sommerwanderungen ins Gedächtnis gebrannt hat.“
Und am Moritzberg in der Frankenalb habe ich meine Heimat gefunden und kenne viele Wanderwege dort hinauf, die einfachen und die etwas anspruchsvolleren Wege.
Schon als Kind sah ich jeden Morgen, wenn ich mit dem Schulbus gefahren bin, über Lauf an der Pegnitz hinüber zum Moritzberg. Das hat mich geprägt und ich liebe den Hausberg der Nürnberger einfach.
Ich kann nicht mehr zählen wie oft ich dort schon oben war, jedenfalls sehr, sehr oft und am liebsten gehe ich in den frühen Morgenstunden dort hinauf. Die Luft ist dann noch klar und kühl und meist sind noch keine Wanderer unterwegs und heute morgen um 7 Uhr packte ich meine Kamera und bin wieder mal los.
Die folgende Wanderbeschreibung startet in Diepersdorf am Hotel Grünen Baum, führt uns dann weiter nach Rockenbrunn, Haimendorf, dem klingenden Wasserfall, zur hohen Rast, hinunter nach Weigenhofen, von dort hinauf auf den Berggasthof Moritzberg und wieder hinunter nach Diepersdorf in der Gemeinde Leinburg.
Wandern von Diepersdorf nach Rockenbrunn
Wir starten mit unserer einfachen Rundwanderung am Dorfbrunnen in Diepersdorf, gegenüber vom Hotel Gaststätte Grüner Baum und wandern die Diepersdorfer Hauptstraße hinunter bis zum Kreisverkehr, wo wir nach rechts Richtung Lauf an der Pegnitz gehen.
An der ersten Kreuzung halten wir uns halb rechts (blau weiß markiert) und laufen weiter Richtung Rockenbrunn.
Rockenbrunn liegt in einem tief eingeschnittenen Sandsteintal am Fußes des Moritzberges mit altem Eichenbestand.
Rockenbrunn war bis vor kurzem ein schattiger und düsterer Ort und war für die Regisseure des Franken Tatort ein beliebtes Motiv.
In den letzten Jahren wurde ein Großteil der alten Eichen gefällt, da sie morsch und krank waren.
Seitdem hat sich der Charakter von Rockenbrunn und dem Jagdschlösschen geändert.
Es ist heller, die Sandsteinformationen am Hüttenbach sind nun sichtbar und es wirkt alles nicht mehr so düster und mysteriös wie früher.
In dem Jagdschlösschen befindet sich ein typischer fränkischer Gasthof.
Das Jagdschlösschen - wie das Schloss Haimendorf und die St.-Mauritius-Kapelle auf dem Moritzberg – ist heute noch Fürer’scher Familienbesitz (Wappen mit Rad und Lilie über der Eingangstür der Gastwirtschaft im Innenhof).
Nach Haimendorf am Moritzberg
Wir gehen nun leicht ansteigend entlang der Diepersdorfer Straße hinauf nach Haimendorf, vorbei an alten Sandsteinsäulen, die einmal die Einfahrt zum Fürerschloss markierten.
Wir folgen der Diepersdorfer Straße immer weiter, vorbei am neu gestalteten Spielplatz und biegen dann links in den Schwandweg ein.
Entlang das Zaunes können wir immer wieder mal einen Blick auf Schloss Haimendorf werfen.
Leider kann es nicht besichtigt werden und wir begnügen uns mit einem Blick aus der Ferne.
Das Schloss Haimendorf ist der Stammsitz der Nürnberger Patrizierfamilie Fürer von Haimendorf. Nach der Zerstörung im Zweiten Markgrafenkrieg 1552 wurde es 1565 wiederaufgebaut.
Am Ortsausgang gehen wir rechts in den Postweg und werfen dabei einen Blick hinunter in das Pegnitztal.
Nachdem diesem kleinen Abstecher gelangen wir zur Friedrich-von-Fürer-Straße und sehen vor uns den Moritzberg.
Wir folgen weiter dem Leinleitenweg und dem Wegweiser in Richtung Hüttenbach-Schlucht und Klingender Wasserfall.
Der Klingende Wasserfall bei Haimendorf
Am Ende des Weges überqueren wir den Hüttenbach und sind am Klingenden Wasserfall angelangt.
Seinen Namen hat dieser, da er im Winter einen Eiszapfenvorhang bildet und das Wasser mannigfaltige Tonfolgen bildet.
Im Sommer und in längeren Trockenzeiten führt der Hüttenbach meist wenig Wasser, aber auch zu diesen Zeiten hat dieses Naturdenkmal seinen Reiz.
Vorsicht solltet ihr aber doch walten lassen, weil der Hüttenbach hier über eine Sandsteinkante 5 m überwindet und es dort meistens sehr rutschig und nass ist.
Über dem Pegnitztal - auf der hohen Rast
Wir gehen denselben Weg unter alten Eichen zurück bis wir zur Beschilderung nach Schönberg gelangen.
Hier halten wir uns links, überqueren die Brücke über den Hüttenbach und gehen hinauf zur Hohen Rast.
Dort können wir an einem Tisch und einer Bank innehalten und den Ausblick auf das Pegnitztal genießen.
Direkt vor uns liegt die fränkische Ortschaft Schönberg, gut erkennbar an der St.-Jakobus-Kirche.
Am Horizont reihen sich die Hügel der Frankenalb von links nach rechts auf: der Rothenberg bei Schnaittach, der Glatzenstein, der Hans-Görgl und weiter rechts verschwindet das Pegnitztal in der Hersbrucker Alb.
Weiter geht es nun den asphaltierten Weg hinunter Richtung Schönberg und biegen dann rechts in den Schönberger Jakobsweg (grün weiß Punkt) ein.
An der nächsten Beschilderung wandern wir weiter auf dem Eppeleinsweg (rot Kreuz) der uns nach Weigendorf führt.
Fränkische Bauernhöfe in Weigenhofen
Wir erreichen nun über die Gänsgasse die Ortschaft Weigenhofen.
Weigenhofen gehört zur Stadt Lauf an der Pegnitz und ist der achtgrößte von insgesamt 22 Ortsteilen.
Weigenhofen wurde 1312 das erste Mal urkundlich erwähnt und hat seinen Namen wahrscheinlich von den Höfen eines Siedlers namens Wigo.
Entlang der Weigendorfer Hauptstraße finden sich an den Fachwerkhäusern und Bauernhöfen Beschilderungen mit den alten Hausnummern, mit ihrer dazugehörigen Geschichte.
Wer mehr zu Weigenhofen erfahren möchte, erfährt das auf der Webseite http://www.weigenhofen.de.
Rechts wandern wir in die Spiegelgasse und folgen der Beschilderung Christian-Woesch-Weg (Rot Punkt) auf den Moritzberg.
Steil hinauf zum Berggasthof Moritzberg
Zuerst steigt der breite Schotterweg im Wald leicht an.
Wenn wir uns umdrehen blicken wir hinüber auf den Glatzenstein und Hans-Görgl. An der ersten Gabelung rechts und nach wenigen Metern links halten, immer der Beschilderung Christian-Woesch-Weg (Rot-Punkt) folgen.
Der schmale Pfad wuchert am Anfang im Sommer gern mal zu und wird nun steiler.
Nach einigen Metern wird der Steig breiter und wir wandern steil hinauf zum Berggasthof Moritzberg.
Der letzte Abschnitt ist der Promill-Weg und nach den letzten paar Höhenmetern erreichen wird die St. Mauritius-Kapelle (erbaut 1419 vom Nürnberger Patrizier Herdegen Valzner).
Hinter der Kapelle befindet sich der Berggasthof Moritzberg mit seinem schattigen Biergarten der zu einer Rast einlädt. Bitte informiert euch vorher über die Öffnungszeiten auf: https://www.facebook.com/BerggasthofMoritzberg/
Vom Moritzberg hinunter nach Diepersdorf
Nachdem wir uns dort gestärkt haben folgt der Abstieg vom Moritzberg zum Ausgangspunkt nach Diepersdorf.
Wir gehen hinüber zum Hindenburgturm und folgen der Beschilderung Diepersdorf Distlerhof (rot weißer Kreis).
Zügig geht es den Pfad hinab, bis wir zu einem Schotterweg gelangen. Dort folgen wir dem Grünpunkt hinunter nach Diepersdorf.
An einigen Stellen im Wald blicken wir hinüber zum Hotel Distlerhof und erreichen schließlich den Waldrand.
Von hier haben wir einen wunderschönen Blick auf den Lorenzer Reichswald und Nürnberg.
Die Markierung grün Punkt bringt uns hinunter nach Diepersdorf, zum Ausgangspunkt der Rundwanderung am Dorfbrunnen gegenüber vom Hotel und Gaststätte Grüner Baum.
Eine schöne Alternative für diese Wegbeschreibung zum klingenden Wasserfall findet ihr hier: Winterwanderung zum klingenden Wasserfall
Wann wart ihr eigentlich das letzte Mal am Klingenden Wasserfall oder auf dem Moritzberg/Hausberg der Nürnberger?
Mehr Wanderungen in Franken findet ihr hier.
Kurzübersicht der Tour
Tourenkategorie: Familienwanderung, Wandern, Wanderung, Wanderung für Kinder bei Nürnberg
Region: Franken, Frankenalb, Nürnberger Land, Nürnberg
Ort: Diepersdorf
Gehzeit (Hin & Rück): ca. 2,5 - 3 Stunden
Höhendifferenz Ziel: 341 Hm
Weglänge Gesamt: 10,6 Km
Ausgangspunkt: Dorfbrunnen Diepersdorf
Schwierigkeit: leicht - mittel, für Kinder und Senioren geeignet
Kinderwagen geeignet: nein
Einkehrmöglichkeiten, bitte informiert euch vorher über die Öffnungszeiten: Hotel Gasthof Grüner Baum, Berggasthof Moritzberg, Historisches Gasthaus Zum Rockenbrunn