Als wir so am Ufer des Walchsee liegen und nach einem Bad im See die Herbstsonne genießen, überlegen wir schon wieder, welches das nächste Ziel für eine unserer kommenden Wanderungen werden könnte.
Dabei liegt die Antwort doch genau vor unserer Nase. Der Walchseer Heuberg ist von der Nordseite des Walchsees stets präsent. Auf den ersten Blick wirkt er vor dem Massiv des zahmen Kaisers, mit seinen schroffen Felshängen, eher unscheinbar und wenig spektakulär.
Wir stellen uns jetzt schon den traumhaften Blick vom Gipfel hinunter auf den Walchsee und auf die Felswände des zahmen Kaisers mit der Jovenspitze und der Pyramidenspitze vor.
Es ist bestimmt eine lohnenswerte Wanderung mit grandiosem Panoramablick auf den Kaiserwinkl und die Chiemgauer Alpen. Somit war beschlossen, die morgige Wanderung geht auf den aussichtsreichen Gipfel des Heubergs am Walchsee.
Vom Walchsee zur Wolfingeralm
Wir starten unsere Wanderung am Wanderparkplatz der Lippenalm am Südufer des Walchsee und folgen dem Weg 89 hinauf zum Heuberg.
Nach der frischen Nacht steigt der Nebel vom See auf, der Heuberg liegt schemenhaft vor uns und baut sich vor uns auf.
Von hier aus betrachtet wirkt er doch nicht mehr so unscheinbar.
Wir wandern den Steig hinauf bis zur ersten Weggabelung und entscheiden uns nicht für den Forstweg der hinüber zur Gwirchtalm führt, sondern nehmen den direkten Weg über den Steig 89 zur Wolfingeralm.
Nach kurzer Zeit erreichen wir den ersten Wiesenhang, überqueren diesen und wandern wieder in den Wald hinein. Der teilweise steile Steig quert nun mehrmals die Forststraße und wir gelangen an die Almwiesen der Wolfingeralm.
Links neben der Wolfingeralm befindet sich ein kleiner Hügel auf dem versteckt eine Bank steht. Wir machen eine kurze Pause und genießen dort den Ausblick auf den Walchsee und die gegenüberliegenden Gipfel des Kössener Karkopfes, den Breitenstein und im Hintergrund den Geigelstein.
Zur Hageralm am Walchsee im Kaiserwinkl
An der Wolfingeralm wandern wir den Forstweg flach Richtung Süden weiter bis wir zu den Wiesenhängen der Hageralm gelangen.
Der Forstweg windet sich nun in einigen Kehren hoch bis zur Alm. Entlang des Weges kommen wir am Weidevieh vorbei das genüsslich in der Herbstsonne grast.
Es scheint so als ob das Vieh es wüsste, dass dies einer der letzten warmen und schönen Tage auf der Alm ist.
In ein paar Tagen wird es für sie wohl hinunter ins Tal gehen. Wir verweilen einen Augenblick und genießen den Anblick der Almkühe.
Zum den Gipfel des Heubergs im Kaiserwinkl
Wir lassen die Kühe hinter uns und gehen hinter der Hageralm die Wiesenhänge hinauf zum Jöchl.
Das Jöchl ist der Sattel welches den linksliegenden Roßkaiser und den Heuberg miteinander verbindet.
Von hier blinken wir hinunter in das Winkelkar und auf die steilabfallenden Felswände des zahmen Kaisers.
Wir wandern rechts steil den Steig, entlang des Bergrückens, hinauf zum Gipfel.
In engen Serpentinen zieht sich der Weg hinauf und es ist immer wieder das gleiche, das Ziel schient in greifbarer Nähe, aber die letzten Meter ziehen sich wie Kaugummi.
Das Gipfelkreuz ist noch nicht in Sicht, erst ganz kurz bevor wir auf den Gipfel gelangen taucht es aus dem Blau des Himmels über den Felsen auf.
Wir überwinden noch eine kleine Felsstufe, gehen über den schmalen Steig vor zum Gipfelkreuz und Wow, was für ein Ausblick.
Tief unter uns liegt der Walchsee in der dunstigen Mittagssonne. Der Ausblick vor uns reicht vom Inntal, über den Walchsee, hinüber nach Kössen und Reit im Winkl.
Auch wegen des wundervollen Panoramas lassen wir Achtsamkeit walten, der Gipfel des Heubergs bietet wenig Platz und ist an manchen Stellen ausgesetzt, trittsicher sollte man hier schon sein.
Wir blicken nach Süden und hinüber in das Habersauertal und zu den schroffen Gipfeln des Wilden Kaisers. Weiter folgt der Blick nun zum zahmen Kaiser mit der Jovenspitze und Pyramidenspitze.
Der Heuberg ist für uns einer der aussichtsreichsten Berggipfel im Kaiserwinkl und belohnt mit traumhaften Aussichten nach einem Aufstieg von ca. 2,5 Stunden.
Über die Hageralm und Gwirchtalm zurück zum Walchsee
Es ist an der Zeit den Gipfel zu verlassen und wir wandern denselben Weg den wir herauf gewandert sind wieder hinunter zur urigen Hageralm, weiter zur Wolfingeralm, über den Wiesenhang und dem Steig hinunter zum Waldrand.
Am Forstweg halten wir uns nun rechts und gehen über mehrere unbewirtschaftete Almen hinüber zur Gwirchtalm.
Von dort nehmen wir den einfachen Weg 88 über die Forststraße hinunter zum Walchsee, verlassen das Almgelände und wandern in den Bergwald hinein.
Wir gelangen noch an einen kleinen Wasserfall des Erzbachs, bevor wir rechts am Waldrand hinunter zum Ausgangspunkt unserer Wanderung gelangen.
Ein Bad nach einer Wanderung im Walchsee
Nach dieser einfachen Gipfelwanderung von ca. 4,5 Stunden, 11 Kilometern und 900 Höhenmetern lädt der Walchsee zu einem erfrischenden Bad ein.
Wir fahren hinüber zu unserem Hotel auf der Nordseite des Walchsee.
In unserem gebuchtem Hotel, dem Seehotel Brunner, schmeiße ich mich in meine Badehose und ab geht’s in den See.
Der Walchsee hat Ende September immer noch eine badetaugliche Temperatur von 17 Grad -> erfrischend. Wir lassen den Tag bei herrlichem Herbstwetter am Ufer ausklingen und schauen hinüber auf den Heuberg, auf dessen Gipfel wir eben noch standen.
Habt ihr auch schon mal vom Heuberg aus den Walchsee erblickt? Falls nicht unbedingt mal diese Wanderung selbst ausprobieren, es lohnt sich! Es grüßt euch euer FrankenLandler.
Kurzübersicht der Tour
Tourenkategorie: Wandern, Wanderung, Familienwanderung, einfache Gipfelwanderung
Region: Chiemgauer Alpen, Kaiserwinkl, Walchsee
Ort: Kranzach, Oed am Walchsee
Gehzeit (Hin & Rück): ca. 4 -5 Stunden
Höhendifferenz Ziel: 880 Hm
Weglänge Gesamt: 11,0 Km
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Lippenalm Walchsee
Schwierigkeit: leicht - mittel
Einkehrmöglichkeit: teilweise bewirtschaftete Hageralm in den Sommermonaten
Mehr Wanderungen am Walchsee und im Kaiserwinkl findet ihr hier.