Endlich Frühling - langsam aber sicher verschwinden die trostlosen Landschaften und neues frisches Grün zeigt sich. Die Natur erwacht und bringt frische Farben mit.
Ich zeige euch heute eine im Frühjahr sehr schöne Rundwanderung im Pegnitztal.
Die Höhepunkte sind: Wandern am Fluß, das idyllische Dorf Eschenbach, der Wengleinpark, mehrere Aussichtspunkte auf das Pegnitztal, die Geißkirche und die Hutanger oberhalb von Eschenbach.
Wie ich alle diese sehenswerte Orte in eine komplette Rundwanderung von nur 8,38 km Länge und einer Dauer von 2 - 3 Stunden untergebracht habe?
Wenn ihr dass wissen wollt dann solltet ihr weiterlesen. Ach ja noch was, gleich 3 Einkehrtipps gibt's oben drauf.
Beginn der Wanderung - Bahnhof Hohenstadt
Das Pfarrdorf Hohenstadt im Landkreis Nürnberger Land, ist einer von 22 Ortsteilen in Pommelsbrunn und ist mit der Deutschen Bahn von Nürnberg und Bayreuth aus sehr gut erreichbar.
Wir starten die Wanderung daher direkt am Bahnhof, gegenüber vom Campingplatz in Hohenstadt.
Vom Bahnhof Hohenstadt nach Eschenbach
Vom Bahnhof in Hohenstadt, gegenüber des Campingplatz Pegnitz Camping, gehen wir den asphaltierten Weg in nördlicher Richtung nach Eschenbach.
Nach ein paar hundert Metern gabelt sich der Weg und wir folgen dem schmaleren Weg nach rechts, in Richtung der Pegnitz entlang der Pegnitzauen.
Nach weiteren ca. 500 Metern biegen wir nach rechts ab und überqueren am Pegel Hohenstadt die Pegnitz.
Den Fußweg wandern wir bis zu dessen Ende leicht bergauf, bis wir auf eine Straße treffen und dort nach links in Richtung des Ortszentrums abbiegen.
Der Ort Eschenbach - ein fränkisches Dorf
Wir folgen der Straße weiter, lassen das Cafe Jakobsklause erstmal rechts liegen und gelangen zur Kirche St. Paul.
Erstmals erwähnt wurde ein Vorgängerbau 1050 n. Chr., um ab dem 13. Jahrhundert als Wehrkirche zu dienen. Bis heute sind der Wehrturm und Teile der alten Umfassungsmauer erhalten.
Der Straße folgen wir jetzt ein kurzes Stück bergab, um am Hirschbach rechts in eine Straße abzubiegen.
Wir kommen hier an ein paar Fachwerkhäusern mit typischem fränkischem Fachwerk vorbei.
Nach ca. 200 Metern biegt ein Pfad nach links unten zum Hirschbach ab, den wir auf einer kleinen Brücke überqueren und jetzt an der Hauptstraße angelangt sind. Diese überqueren wir und folgen der Beschilderung zum Wengleinpark.
Der Naturlehrpfad im Wengleinpark
Wir folgen jetzt der Beschilderung zum Wengleinpark und entdecken am Wegesrand die ersten Blütenpflanzen, wie z.B. das Vergissmeinnicht, Christrosen, Lungenkraut und noch viele mehr.
Auf der Webseite des Wengleinparks findet ihr übrigens eine ausdruckbare Karte der Blütenpflanzen
Hier gehts zur Webseite des Wengleinpark:
http://www.naturschutzzentrum-wengleinpark.de/wengleinpark.htm#bluetenpflanzenkarten
Wir gelangen zum Heroldturm, einer scheinbar mittelalterlichen Turmruine. Doch der Schein trügt.
Der Gründer des Parks, der Industrielle Carl Wenglein, hatte eine Leidenschaft für das alte Ritterturm und ließ diesen Turm errichten, um die Besucher des Parks heimlich zu beobachten.
Am Heroldturm folgen wir dem Weg rechts nach oben und wandern entlang der Steinmauer.
In der Steinmauer sind zwei Türbogen enthalten, die an den Gründer des Parks Carl Wenglein erinnern.
Der Weg steigt jetzt leicht an und mündet in den Salamanderweg. Auf Schautafeln wird euch wissenswertes zum Salamander erklärt.
"Der Feuersalamander ist vorwiegend in der Dämmerung aktiv und liebt Mischwälder mit Felshöhlen, in der er sich tagsüber zurück zieht."
Die Chancen, daß ihr bei trübem regnerischem Wetter oder in der Dämmerung einen Salamander erspäht sind mehr als hoch.
Wir biegen in den schmalen Pfad nach links ab und wandern in Serpentinen den Hang nach oben.
Im Frühjahr, wenn die Blätter des letzten Herbst noch nicht verrottet sind, ist der Weg nicht immer ganz einfach zu erkennen.
Der schmale Pfad verläuft oben am Hang flach weiter. Bevor wir zur Luisenhütte gelangen, finden wir am Wegesrand noch einen Gedenkstein für die "Exzellenz von Hindenburg".
Wir erreichen die Hochfläche der Hersbrucker Alb und gehen hinüber zur Luisenhütte, an der wir an einem großen Holztisch rasten können.
Zu Wengleins Zeiten hieß die Hütte übrigens "Schwabacher Hütte". Sie wurde vom Bund Naturschutz zu Ehren einer Spenderin umgetauft in "Luisenhütte".
Nach einer kurzen Rast lohnt sich auf jedenfall ein kurzer Abstecher zum Aussichtspunkt "Schwarzer Brand Blick", der eine Aussicht auf Eschenbach und die Hügel der Hersbrucker Alb bietet.
Denselben Weg gehen wir wieder zurück in Richtung der Luisenhütte.
Wir queren die Wiese unterhalb der Luisenhütte, auf der im Mai und Juni die selten gewordene Orchideenart Frauenschuh in der Hersbrucker Schweiz blüht.
Als nächstes erreichen wir den Malerwinkel. Ja, den gibt es auch in der Hersbrucker Schweiz, sowie noch an vielen anderen Orten wie dem Chiemsee, Tegernsee, Königssee oder in der Ramsau.
Der Blick von hier zeigt in das südliche Pegnitztal in Richtung Hohenstadt, wo wir unsere Wanderung begonnen haben.
Den Namen verdankt der Aussichtspunkt, einem malenden Onkel von Carl Wenglein.
Aussichtspunkt - die Geißkirche
Wir verlassen den Malerwinkel und auch den Wengleinpark und begeben uns zum Waldrand, an dem wir über freies Feld zum nächsten Waldrand wandern.
Wir durchqueren auf dem breiten Feldweg eine Hecke, halten uns danach sofort links und folgen der Markierung roter Kreis auf weißem Grund.
Dieser markierte Wanderweg führt uns durch einen lichten Mischwald direkt zu einem der schönsten Aussichtspunkte in der Hersbrucker Schweiz.
Nach ein paar hundert Metern erreichen wir die Geißkirche, eine Felsformation mit fantastischem Blick in die Hersbrucker Schweiz und das Pegnitztal.
Als Aussichtspunkt ist sie nur wenigen geläufig. Wen ich auch darauf angesprochen habe, es hatte keiner eine Ahnung davon, wo die Geißkirche sich befindet.
Der hohle Fels oder die Houbirg ist fast jedem ein Begriff, die Geißkirche dagegen nur wenigen.
Die Aussicht ist jedenfalls grandios und reicht vom südlichem Pegnitzal, hinüber zum Nonnenberg, Moritzberg und bei klarer Sicht sogar bis Nürnberg.
Mein Tipp für Romantiker:
Geht dort zum Sonnenuntergang hin :-)
Weiter zum Hutanger Eschenbach
Wir folgen der bekannten Markierung weiter entlang der Abbruchkante zum Pegnitztal und gelangen nach kurzer Zeit zu einer weiteren Felsformation.
Auf dem Felsen ist ein Gedenkstein mit der Jahreszahl 1834 eingelassen. Was es damit sich auf sich hat, kann ich euch nicht erklären.
Wir wandern weiter und es kann durchaus sein, dass euch einmal ein Reh den Weg kreuzt.
Das Bild ist zwar nicht sonderlich gut geworden, aber es ging ja auch ziemlich schnell und ich bin froh, dass ich das Reh überhaupt mit der Kamera einfangen konnte.
Der Wanderweg führt uns bergab hinaus zum Waldrand.
Wir gehen am Waldrand immer weiter, bis wir nach einiger Zeit zu den sogenannten Kühanger Eschenbach gelangen.
Der Weg in den Kühanger ist zur Zeit gesperrt, aber auch vor der Einzäunung haben wir einen guten Blick in den alten Eichenbestand.
Was ist ein Hutanger?
Ein Hutanger ist ein für das Nürnberger Land und die angrenzenden Gebiete typischer Begriff für altes Weideland, das von den Rindern einer Dorfgemeinschaft beweidet wurde und früher zu den Allmenden gehörte.
Zeit für Kaffee und Kuchen in Eschenbach
Wir wandern immer weiter bergab und gelangen schließlich wieder nach Eschenbach.
Am Wegesrand begleiten uns wieder viele Frühlingsblumen, wie das Vergissmeinnicht oder auch die Christrosen.
In Eschenbach halten wir uns rechts und gleich wieder links. Wir gelangen zum Gasthof Lehr, der besonders im Sommer mit seinem schönem Biergarten zum Verweilen einlädt.
An der Hauptstraße befindet sich noch der Grüne Schwan, der ebenfalls zur Einkehr einlädt.
Wir überqueren die Hauptstraße und rechterhand befindet sich das Schloss Eschenbach.
- erbaut 1230 als Wasserburg
- mehrmals zerstört
- seit 1503 im Privatbesitz der Ebner
Wir gehen weiter in Richtung der Kirche St. Paul und ein paar Meter weiter befindet sich das Cafe Jakobsklause. Im Cafe oder auf der Sonnenterasse lassen wir uns Kaffe und einen selbst gemachten Kuchen schmecken.
Zurück zum Campingplatz Hohenstadt entlang der Pegnitz
Frisch gestärkt warten auf uns die letzten paar Meter, besser gesagt Kilometer, auf uns.
Wir folgen der Straße in Richtung Hohenstadt, überqueren aber diesmal nicht am Pegel Hohenstadt die Pegnitz, sondern laufen ein Stück weiter.
Nach kurzer Zeit führt ein Weg hinunter zum Ufer der Pegnitz.
Wir folgen dem Wanderweg direkt an der Pegnitz, ganz entspannt bis zum Campingplatz Hohenstadt.
Wir überqueren noch die Brücke am Campinglatz und befinden uns wieder am Ausgangspunkt der Rundwanderung.
Jetzt verabschiede ich mich und wünsche euch tolle Erlebnisse beim nachwandern. Bis zum nächsten Wandertipp, habe die Ehre euer FrankenLandler.
Kurzübersicht der Tour
Tourenkategorie: Rundwanderung im Pegnitztal, Wanderung im Nürnberger Land
Region: Frankenalb, Nürnberger Land, Pegnitztal, Hohenstadt (Pommelsbrunn)
Ort: Hohenstadt (Pommelsbrunn)
Gehzeit (Hin & Rück): ca. 3 Stunden
Höhendifferenz Ziel: 319 Hm
Weglänge Gesamt: ca. 8,38 Km
Ausgangspunkt: Parkplatz am Bahnhof Hohenstadt
Schwierigkeit: leicht - mittel
Kinderwagen geeignet: nein