Der schönste Wanderweg in der fränkischen Schweiz soll sich im Wiesenttal befinden, habe ich gelesen.
Wobei schön ja relativ ist, der eine wandert lieber flach ohne größere Anstiege, der andere hat es lieber anspruchsvoller.
Aber eines kann ich euch bereits jetzt verraten, die Wanderung von Streitberg entlang des Wiesenttalwanderweges nach Muggendorf und dann weiter auf die andere Seite des Wiesenttals hinauf zur Burgruine Neideck, ist definitiv eine Wanderung die ihr erlebt haben solltet.
Kommt mit zu einer Wanderung von 11 Kilometern mit überschaubaren Anstiegen die äußerst abwechslung- und facettenreich ist.
Ausgangspunkt der Wanderung - Streitberg im schönen Wiesenttal
Die Wanderung startet am kleinen Wanderparkplatz, gegenüber der Abzweigung wo es zum Schwimmbad Streitberg geht.
Adresse: Am Bürgerhaus 4, 91346 Wiesenttal
Die Ortschaft Streitberg könnt ihr auch sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen, der Bahnhof befindet sich lediglich ein paar Hundert Meter weiter.
Ich gehe am Bürgerhaus und der freiwilligen Feuerwehr vorbei in Richtung Ortsmitte. Dort befindet sich eine große Weide, unter derer Informationstafeln zum Ort Streitberg und der geschichtlichen Entstehung des Ortes zu finden sind.
Am Dorfladen vorbei, wandere ich den Berg hoch und halte mich an der "Alten Pilgerstube", ein schönes Fachwerkhaus mit Gemälde über dem Hauseingang, rechts in Richtung Muschelquelle und Brocksanlage.
Ich gelange noch an weiteren schönen fränkischen Fachwerkhäusern vorbei, die es sich lohnt anzusehen.
Muschelquelle - früher nur für Kurgäste
An diesem wunderbarem Frühlingstag zwitschern die Vögel um die Wette und der eine oder andere Schmetterling ist auch bereits unterwegs.
Entlang des Wegs fällt mein Blick immer wieder auf die Burgruine Neideck rechterhand, während sich vor mir eine steile Felswand mit 3 sattgrünen Kiefern aufbaut.
Nach kurzer Zeit erreiche ich die Muschelquelle mit der Kneippanlage und dem Kinderspielplatz.
Ein Ort der zu jeder Jahreszeit seinen Reiz hat.
Dieser Ort wurde ursprünglich für Kurgäste angelegt. Heute trifft man dort Ausflügler, Touristen, Sportkletterern und Familien mit Kinder.
Wissenswertes zur Muschelquelle:
- diente bis vor Jahrzehnten der Trinkwasserversorgung des Ortes
- das Brunnenhaus ist ein Kraftort, der Dr. Weber vor hundert Jahren veranlasst hat Streitberg als Kurort zu etablieren
- 1910 wurde der Höhlenbach eingefasst
Klararuh - ein gewaltiger Fels
Ich verlasse die Muschelquelle und wandere weiter entlang der Beschilderung Frankenweg.
Auf dem breiten Weg bieten sich mir schöne Aussichten auf das Tal mit Streitberg und weiter bis Ebermannstadt.
Der alleeartige Weg führt mich, wie ich zuerst dachte, zu einer Blockhütte.
Diese Hütte im Wald ist eine sogenannte Licht- Lufthütte. Sie erinnert an den Gründer des Kurortes Streitberg, Dr. Weber.
Weiter führt mich der Weg, der entlang eines Südhangs verläuft, zu einer Gabelung.
An dieser Gabelung halte ich mich in Richtung Muggendorf Talweg.
Der Weg ändert seine Charakteristik, er wird schmaler und die Landschaft karstiger, Felsen dominieren fortan die Landschaft auf diesen Wegabschnitt.
Vor mir erscheint ein gewaltiger Felsblock mit einem Überhang und darunter einer Bank,- ich hab die Klararuh erreicht.
Da setze ich mich und überlege woher dieser Ort wohl seinen Namen hat. Ein bisschen Zeit für Gedankenspiele.
Ich gehe jetzt ein kurzes Stück zurück und folge dem Talweg bergab in Richtung Muggendorf.
Ausblicke auf die Burgruine Neideck entlang des Wiesenttalweg
Angetan von der tollen Landschaft wandere ich weiter auf dem Grünkreuz markierten Weg und bin gespannt, was mich noch so erwarten wird.
Im Wald höre ich Stimmen und versuche zu orten woher diese stammen.
Es sind Kletterer die Ihre sportliche Herausforderung in der Eichner - Gedächtniswand suchen. Definitiv nichts für mich.
Ein kurzes Stück begleitet mich ein Bachlauf, der munter plätschernd ins Wiesenttal fließt. Ein kurzes Stück weiter überquere ich diesen auf einer Holzbrücke.
Jetzt öffnet sich der Wald und gibt den Blick frei in's Wiesenttal. An einer Bank nehme ich Platz und genieße den Blick hinüber zur Burgruine Neideck und Streitberg.
Auf den Wiesen sind schon jetzt im frühen Frühling Falter und Schmetterlinge unterwegs.
Mir wird langsam klar, weshalb die Fränkische Schweiz so beliebt bei Urlaubern und Touristen ist.
Einkehrmöglichkeiten in Muggendorf
Nach einiger Zeit erreiche ich Muggendorf, wo der Wanderweg auf eine Straße trifft.
Dort halte ich mich links und gehe leicht bergauf auf einem Höhenweg oberhalb der Ortschaft.
Hier passiere ich Anwesen die eine traumhafte Lage in der Fränkischen Schweiz besitzen.
Es wird jetzt Zeit zum Einkehren, Möglichkeiten dazu git es viele in Muggendorf.
Zuerst erreiche ich die Gaststätte Brandl mit kleiner Terrasse und weiter unten im Ort das Hotel Goldener Stern.
Direkt an der Wiesent gelegen befindet sich auch ein großer sonniger Biergarten. Es gibt aber noch weitere Gaststätten.
Sucht euch was aus, was euch taugt. Eine Empfehlung für eine Gaststätte spreche ich ausdrücklich nicht aus.
Von Muggendorf zur Burgruine Neideck
Ich habe gut gegessen und natürlich auch ein gutes fränkisches Bier getrunken und somit mache ich mich auf den Weg zur Burgruine Neideck.
Ich überquere die Wiesent am Bahnübergang folge der Wandermarkierung Rotkreuz. Der Wanderweg steigt jetzt ein kurzes Stück an um dann flach entlang des Hanges weiter zu verlaufen.
Stück für Stück nähere ich mich der Burgruine, die vor mir auf einem Felsturm thront.
Jetzt biegt der Wanderweg nach links oben ab und wird kurzfristig steiler. Ich sehe jetzt mehr Wanderer, die bereits oben auf der Burgruine sind.
Sie kamen anscheinend von der anderen Seite, vom Schwimmbad in Streitberg.
Wahrzeichen der fränkischen Schweiz - Burgruine Neideck
Ich gelange über den Vorhof der ehemaligen Burg zur hölzernen Brücke, überquere diese und befinde mich jetzt auf dem Bergsporn, auf dem die Überreste der Burg stehen.
Wie erwartet, bin ich nicht alleine auf der Neideck. Wanderer, Familien mit Kindern und auch Touristen sind unter den Besuchern.
Über die eiserne Treppe, die in den Burgturm gebaut wurde, gehe ich hoch zur Aussichtsplattform.
WOW - was für ein grandioser Ausblick mir sich mir von hier oben auf das Wiesenttal, Streitberg und Muggendorf bietet.
Ich kann sogar an vielen Stellen den Wanderweg verfolgen, der mich hierher führte.
Wissenswertes zur Burgruine Neideck:
- erstmals urkundlich erwähnt 1219 in einer Schriftquelle
- 1312 im Besitz der Edelfreien von Schlüsselberg
- 1553 durch Söldner im zweiten Markgrafenkrieg abgebrannt, seit dem ist sie eine Ruine
- 1996 begann der Landkreis Forchheim mit umfangreicher Sanierung der immer weiter verfallenden Ruine
- 2008 Eröffnung des archäologischen Parks im Burgbereich
Letzte Etappe - von Neideck nach Streitberg
Genug von der Aussicht genossen, die letzten Meter von der Burgruine hinunter zum Ausgangsort der Wanderung stehen an.
Denselben Weg von der Burg geht es zurück bis zu einer Weggabelung, an dem bereits das Schwimmbad Streitberg angeschrieben ist. Die Markierung lautet Rotes Kreuz auf weißem Grund.
Der schmale Pfad führt mich zuerst in Kehren über Stufen den Berg hinunter, bis er dann flacher wird.
Ich erreiche das Schwimmbad von Streitberg, wo ein paar Wohnmobile stehen und ihre Inhaber es sich davor mit Campingstuhl gemütlich gemacht haben.
Nach kurzer Zeit erreiche ich eine Holzbrücke die über die Wiesent führt und beschließe, noch ein bisschen die Seele am Wasser baumeln zu lassen.
Ich blicke noch ein letztes mal hoch zur Burgruine und gehe über die B470 hinüber zum Wanderparkplatz Streitberg und beende dort meine Wanderung.
Mein Fazit - müsst ihr gemacht haben...
weil
- die Landschaft zu jeder Jahreszeit wunderschön ist
- die Länge nur 11 Kilometer beträgt
- es mehrere Einkehrmöglichkeiten gibt
- die Burgruine Neideck kostenlos zu besichtigen ist
- es von der Burgruine eine sagenhafte Aussicht gibt
- es für Kinder auf dieser Tour nie langweilig wird
- es mehrere Spielplätze auf der Route gibt
- es Ruhepunkte zum chillen am Wasser gibt
- und noch vieles mehr
Jetzt verabschiede ich mich und wünsche euch tolle Erlebnisse beim nachwandern. Bis zum nächsten Wandertipp, habe die Ehre euer FrankenLandler.
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