Kennt Ihr schon das Leidingshofer Tal? Nein? Na, dann wird es aber allerhöchste Zeit, dass Ihr es kennenlernt. Das Leidingshofer Tal ist ein Naturschutzgebiet und ist ein kleines Seitental des Leinleitertales, auf oberfränkisch "Laaderer Tal" genannt.
Dieses Schmuckstück in der Fränkischen Schweiz lässt sich recht einfach erwandern. Eine von vielen Möglichkeit stelle ich Euch heute vor. Nur ca. 4 Kilometer lang und ca. 1,5 Stunden dauert diese Wanderung, für manche ist dies auch nur ein Spaziergang.
Also perfekt geeignet auch für kleinere Kinder. Gleich vorab Kinderwagen geeignet ist diese Wanderung definitiv nicht, aber mit Kraxe einwandfrei begehbar.
Kommt mit ich zeige Euch wo es lang geht und was es dabei so alles zu entdecken und erlernen gilt.
Anfahrt und Ausgangspunkt der Wanderung
Nicht weit entfernt von Ebermannstadt beginnt das idyllische Leinleitertal. Kurz nach Ebermannstadt biegst Du von der B470 in Richtung Heiligenstadt ab. Angeschrieben ist hier auch das Schloss Greifenstein.
Du fährst auf der St2187 bis zur Ortschaft Veilbronn und nimmst aus südlicher Richtung kommend, die erste Abzweigung. Gleich rechts befindet sich ein größerer Wanderparkplatz. Natürlich kommst Du da auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin.
Adresse:
Veilbronn 41
91332 Heiligenstadt i.OFr.
Wir starten die Wanderung direkt am Wanderparkplatz in Veilbronn.
Der Mathelbach & die Mathelbachquelle
Wir spazieren zuerst in Richtung des Ortskern von Veilbronn, biegen dann aber, schon gleich in die erste Strasse rechts ab und folgen dieser leicht bergauf bis zum letzten Haus. Dort spazieren wir nach links in einen geschotterten Feldweg ein.
Diesen Schotterweg folgen wir ca. 200 Meter und halten uns kurze Zeit später links in Richtung des Mathelbachs. Der Weg wird jetzt schmaler und wurzeliger, ein richtig schöner Trail. Der Trail verläuft erst oberhalb des Bachlaufs und dann etwas später direkt am Bachlauf entlang.
Totholz, kleinere Baumstämme und kleinere Felsblöcke prägen das Landschaftsbild. Ideal für selten gewordene Pflanzen- und Tierarten, wie z.B. dem geschützten Feuersalamander, der hier bei entsprechendem Wetter noch zu beobachten ist.
Wir überqueren jetzt den Mathelbach über eine kleine Holzbrücke und gelangen kurze Zeit später zu einer frei stehenden Blockhütte, unterhalb imposanter Jurafelsen.
Tipp:
Die Blockhütte eignet sich ausgezeichnet um hier zu vespern und eine Brotzeit in idyllischer Natur zu genießen. Bitte Euren Müll wieder mit nach Hause nehmen.
Übrigens, falls Ihr schon von weitem ein seltsames Klopfen in der Nähe des Mathelbaches hört, das ist der Hydraulische Widder, der hier zu Demonstrationszwecken wieder in Betrieb genommen wurde.
Wissenswertes zum zum Hydraulischen Widder:
- Erfunden von dem Franzosen Montgolfier 1796
- Von 1875 bis 1960 für die Wasserversorgung von Leidingshof verantwortlich. Das Wasser wurde damals vom Mathelbach nach oben in den Ort Leidingshof gepumpt.
- Der hydraulische Widder ist eine zyklisch arbeitende Wasserpumpe ohne Motor und hat nur 2 bewegliche Teile, das Stossventil und das Druckventil.
- Funktioniert zuverlässig, einfach und ist nahezu wartungsfrei
Nachdem wir hier ein bisschen gerastet haben, folgen wir nach der Mathelbachquelle dem Leidingshofer Tal weiter bergauf. Durch mächtige Jurafelsen windet sich der Weg, an einigen Stellen fühlt man sich sogar wie in einer Schlucht.
Der Naturlehrpfad zeigt Dir mittels angebrachten Schildern, die verschiedenen Baumarten, die hier vorkommen und erklärt Dir so einiges über die Besonderheiten der Bäume. Du hast bei dieser Wanderung alle Zeit der Welt, also stehen bleiben und lesen.
Zudem erfährst Du bestimmt so einiges, was Du vielleicht noch nicht wusstest. Auch der Uhu fühlt sich hier wohl, es ist aber eher unwahrscheinlich, dass Du in sehen wirst, da er ein Jäger der Dämmerung ist.
Das trockene obere Leidingshofer Tal
Wir folgen dem Naturlehrpfad immer weiter leicht bergauf, bis wir zu einer Einmündung eines anderen Wanderweges gelangen. Dort biegen wir nicht nach links ab, sondern gehen geradeaus weiter bergauf.
Hier weitet sich das Leidingshofer Tal und binnen kürzester Zeit ändert sich die Vegetation. Anstatt feuchten Bedingungen, ist es hier oben meist knochentrocken. Dies ist die Heimat von geschützten Pflanzenarten die hauptsächlich auf trockenen Magerwiesen vorkommen.
Nach einer Biegung wird der Weg steiler und es schieben sich drei markante Felsen in's Sichtfeld. Dem ein oder anderem werden diese Felsen bereits aus dem Fernsehen bekannt sein.
Der Weg führt in einem kleinen Bogen um eine markante Felsnase herum oder ihr geht direkt durch die Lücke zweier Felsen hindurch. Wir gehen noch ein kleines Stückchen weiter und gelangen zu einer Sitzgelegenheit.
Brotzeit in idyllischer Natur
Mit Wurst und Speck fängt man Mäuse oder wenn's blöd läuft den FrankenLandler.
Deshalb macht er am höchsten Punkt des Leidingshofer Tals seine Brotzeit. Es gibt hier oben noch eine zweite Sitzgelegenheit mit einem Holztisch.
Hier bietet es sich auch für Euch an, eine Brotzeit in wunderschöner Natur zu genießen. Es gibt hier keinen Abfalleimer oder Mülleimer, also bitte wieder alles mitnehmen was Ihr hinterlassen habt.
Und mal mit einem Tuch nach der Brotzeit über den Tisch wischen, ist auch nicht zuviel verlangt. Oder möchtest Du an einem verdreckten und vermüllten Tisch sitzen?
Sonnenterasse am Naturfreundehaus
Nach einer Rast wandern wir den selben Weg den wir bergauf gewandert sind, wieder zurück. Der Weg hinunter bietet Euch ganz andere Eindrücke wie bergauf.
An einer Gabelung halten wir uns jetzt rechts und spazieren an mageren Trockenwiesen hinauf bis wir den Ort Leidingshof erreichen. Wir gehen geradeaus weiter, bis die Straße in die Hauptstraße des Örtchens mündet, hier halten wir uns rechts und verlassen den Ort entlang der Straße. Nach gut 200 Metern biegt linkerhand ein Wanderweg ab.
Der Weg führt über Stufen hinunter. Nach den Stufen links halten und gleich wieder rechts bergauf gehen. Wir gelangen jetzt an den Waldrand. Hier gibt's auch eine Wandermarkierung die zum Naturfreundehaus Veilbronn führt.
Wir gehen jetzt oberhalb des Leidingshofer Tals bis wir an den Kletterwald Veilbronn gelangen. An einem roten Hydranten biegen wir links ab und erreichen nach kurzer Zeit das Naturfreundehaus Veilbronn.
Wenn Du vorher kein Picknick gemacht hast, bietet es sich hier an einzukehren und auf der wunderschön gelegenen Sonnenterasse ein Kaltgetränk Deiner Wahl zu dir zu nehmen. Der Blick von der Terrasse ist wirklich traumhaft.
Rückweg hinunter nach Veilbronn
Wir verlassen jetzt die Sonnenterasse des Naturfreundehaus und begeben uns hinunter nach Veilbronn.
Vom Naturfreundehaus führt der Weg steil bergab nach Veilbronn, das ist der kürzeste Weg. Der Weg mündet am Ende in die Verbindungsstraße die von Veilbronn nach Leidingshof führt.
Hier halten wir uns links und gehen vorbei am Landgasthof Lahner mit seinem schönem Biergarten. Auch hier hast Du die Möglichkeit einzukehren.
Ein paar Meter weiter befindet sich dann rechter Hand, das bekannte Hotel Landhaus "Sponsel-Regus". Man munkelt, dass es sich um eines der besten Hotels in der Fränkischen Schweiz handeln soll. Ob das stimmt kann ich nicht beurteilen.
An der Kreuzung vor dem Hotel biegen wir links ab und sind gleich danach beim Wanderparkplatz in Veilbronn angelangt, dem Ausgangspunkt dieser Wanderung durch das Leidingshofer Tal.
Jetzt verabschiede ich mich und wünsche euch tolle Erlebnisse beim nachwandern. Bis zum nächsten Wandertipp, habe die Ehre euer FrankenLandler.
PSST: Weitererzählen von mir, dürft Ihr fei a :-)
Kurzübersicht der Tour
Tourenkategorie: Familienwanderung, Wandern mit der Familie, Rundwanderung, Wanderung in der Fränkischen Schweiz
Region: Fränkische Schweiz
Ort: Veilbronn im Leidingshofer Tal
Gehzeit (Hin & Rück): ca. 1,5 Stunden
Höhendifferenz Ziel: ca. 180 Hm
Weglänge Gesamt: ca. 4 Km
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz am Ortseingang Veilbronn
Schwierigkeit: leicht, für Kinder, Familien und Senioren geeignet,
Kinderwagen geeignet: NEIN
Einkehrmöglichkeiten: mehrere im Ort Veilbronn
FrankenLandlers Top-Tipp: Besonders schön von Mitte Mai bis Juni und im Herbst
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